Wenn Gott nicht wäre …

Wenn man die leeren Kirchen erlebt und die Predigten, die man nicht versteht, könnte man denken: Wenn es die Kirche nicht gibt, würde uns Menschen nichts fehlen. Auch wenn Gottes Bodenpersonal ihn nicht gut repräsentiert, heißt das doch lange noch nicht, das uns nichts fehlen würde, wenn es Gott tatsächlich nicht gibt.

Deshalb muss die eigentliche Frage heißen: Was wäre, wenn Gott nicht wäre, wenn es Gott nicht geben würde? Spontan fällt mir ein: Dann müsste niemand damit rechen: Ich muss mein Leben einmal vor Gott verantworten. Ich lebe heute und habe Spaß. Was morgen sein wird, interessiert mich nicht. Eine Ewigkeit gibt es nicht. Es wäre dann auch in Ordnung, wenn ich der Mittelpunkt meines Lebens bin, um den sich alles andere dreht. Mitnehmen was geht – man lebt nur einmal – das wäre dann die Devise. Sicher gibt es bei längerem Nachdenken noch einige Argumente mehr, die diese Weltsicht untermauern könnten: Es ist gut, wenn es keinen Gott gibt.

Wenn es keinen Gott gibt, bedeutet es aber auch: Ich als Mensch bin auf der Reise von irgendwo nach nirgendwo. Mein Leben hat keinen tieferen Sinn – schon gar nicht bin ich von Gott gewollt. Mein ethisches Verhalten wäre egal, weil es keine Auswirkungen in der Ewigkeit hat. Der Ehrliche ist dann wirklich der Dumme. Derjenige, der sich bemüht korrekt zu sein, ist dumm.

Menschen, denen großes Unrecht angetan wurde, werden in der Ewigkeit nicht erleben, dass Gott dieses Unrecht zur Sprache bringt – es bleibt ungesühnt. Der Täter bekommt durch das Leben recht, das Opfer muss sehen, wo es mit seinem Schmerz bleibt. Ohne Gott gibt es auch keinen Trost aus einer jenseitigen Welt von einem Gott, der mich liebt und am Ende des Lebens mit offenen Armen auf mich wartet. Warum sollte man sich für Menschenrechte einsetzen – das widerspricht dem Prinzip der Evolution: Der Stärkere setzt sich durch. Auch hier gäbe es noch viele Argumente, die deutlich machen, wie trostlos es ist, in einer Welt zu leben, die mit Gott nichts zu tun haben will.

Deshalb bedienen wir uns im Alltag biblischer Prinzipien, auch wenn wir ohne Gott leben wollen. Wir haben bestimmte ethische Grundannahmen und reden uns einen tieferen Sinn unseres Lebens ein. Vielleicht auch, weil wir es in einer Welt ganz ohne Gott nicht aushalten.

Wäre es nicht doch mal sinnvoll, sich damit auseinander zu setzen, ob es Gott wirklich gibt? Sollten wir nicht doch unser Denken hinterfragen, um ehrlich festzustellen, wo wir inkonsequent in unserem Denken sind?

Die gute Nachricht dabei ist: Gott ist auf der Suche nach uns. Wenn wir seine Offenbarung, die Bibel, lesen, kommen wir auf die Spur, um ihn zu entdecken. Ich lade Sie ein, sich auf Gottes Antworten auf unser Leben einzulassen. Diese Antworten scheinen mir viel sinnvoller und erstrebenswerter zu sein, als die gottlosen Alternativangebote.